Fiat 850 Berlina
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Fiat führte 1964 den 850 als Ersatz für den 600D ein, der mehr Platz im Innenraum und einen stärkeren Motor bot.
Auf dem Genfer Auto Salon 1964 präsentierte der italienische Autobauer eine Weiterentwicklung des Fiat 600, den Fiat 850 Berlina. Der Radstand wurde zwar nur um 27 mm verlängert, dennoch ergab sich ein erheblich geräumigerer Innenraum. Die auch vorn und hinten verlängerte Karosserie besaß nun Stufen- statt Schrägheck. Der Kofferraum im Bug war wegen des nach hinten verlegten Tanks größer. Zudem war die Lehne der Rücksitzbank umklappbar, dadurch ergab sich zusätzlicher Stauraum. Fiat behielt die Heckmotor-Architektur bei. Der Fiat 850 hatte den Motor des 600, dessen Hubraum allerdings auf 843 cm³ vergrössert und dessen Leistung auf 25 kW (34 PS) erhöht wurde. Die Drehrichtung der Kurbelwelle war entgegengesetzt nun links herum.
Das Fahrverhalten war gegenüber dem 600 verbessert worden, obwohl das Fahrwerk zunächst weitgehend von diesem übernommen wurde. Vorderräder an oberen Querlenkern und einer Querblattfeder aufgehängt, Hinterräder an Schräglenkern mit Schraubenfedern. Alle Räder mit Teleskopstoßdämpfern und je ein Querstabilisator vorn und hinten.
Trommelbremsen vorne sowie hinten sorgen für eine sichere Bremswirkung.
1968 präsentiert Fiat den Fiat 850 Berlina Special. Der Motor erhielt eine Leistungssteigerung von 34 auf 47PS, ein Sportlenkrad, Scheibenbremsen in Verbindung mit 13“Zoll Räder und seitliche Zierleisten.
Fiat 850 Coupe
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Nach dem erfolgreichen Fiat 850 Berlina präsentierte der italienische Autobauer 1965 das Fiat 850 Coupe mit vergrößerte Leistung.
Das Coupé wurde erstmals im März 1965 auf dem Genfer Auto Salon vorgestellt. Um das sportliche Coupé von der Basisversion abzuheben, wurde die Motorleistung erhöht, außerdem die Ausstattung erweitert und den Ansprüchen angepasst. Es erhielt einen Mittelschalthebel, Sportsitze, ein Sportlenkrad, Rundtachometer und auf Wunsch ein Drehzahlmesser. Die vorderen Trommelbremsen wurden durch Scheibenbremsen ersetzt, davon abgesehen war das Fahrwerk mit dem der Limousine identisch. Zunächst hatte das Coupé eine Leistung von 47 PS (35 kW) bei einem Hubraum von 843 cm³; die Höchstgeschwindigkeit betrug 140 km/h.
Im März 1968 überarbeitete Fiat das Coupé und versah es mit stärkeren Motoren mit 903 cm³ und 52 PS (38 kW) in Deutschland zugelassene Modelle werden nach der Steuerformel mit 896 cm³ angegeben. Das Auto wurde nun unter der Bezeichnung Sport Coupé geführt. Das Sport Coupé der zweiten Serie hatte Doppelscheinwerfer, runde Doppelrückleuchten und eine Abrisskante am Heck. Höchstgeschwindigkeit 148 km/h.
Das Sport Coupé wurde im Frühling 1971 zur dritten Serie weiterentwickelt. Zu den Änderungen gehörten vier gleich große Scheinwerfer mit anders gestaltetem Frontblech und andere Detailmodifikationen. Als Sonderausstattung konnte man für die dritte Serie Cromodora Alufelgen ab Werk mitbestellen.
Fiat 850 Spider
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Fiat 850 Spider, schnell, schön und doch erschwinglich
Gleichzeitig mit dem Coupé wurde auch ein sportliches, zweisitziges Cabrio mit der Bezeichnung Spider präsentiert, das von Giorgetto Giugiaro Bertone entworfen und auch dort gebaut wurde. Der Motor leistete 49 PS und beschleunigte den Spider auf bis zu 145 km/h. Wegen einer ungünstiger verlaufenden Drehmomentkurve war die Beschleunigungszeit von 0 auf 80 km/h mit 14 s trotz geringeren Leergewichts identisch mit der des Coupés. Das Faltverdeck aus Stoff konnte vollständig unter einer Heckklappe verstaut werden, ein Hardtop war ebenfalls erhältlich. Fahrwerk und Innenausstattung entsprachen, bis auf Armaturenbrett, im Wesentlichen dem Coupé.
Der Spider wurde gleichzeitig mit dem Coupé technisch weiterentwickelt. Im März 1968 wurde er mit einem größeren und stärkeren Motor, analog dem Sport Coupe, zum Sport Spider. Er erhielt senkrecht stehende Scheinwerfer. Die vordere Stoßstange wurde höhergesetzt, alle Stoßstangen erhielten Hörnchen. Auch das Heckblech wurde geändert, lackiert statt poliertem Aluminium, eine Vielzahl kleinerer Änderungen sind eher technischer Natur. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 152 km/h.
Fiat 850 Sport Spider & Fiat 850 Sport Coupe
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Im März 1968 präsentiert Fiat in Genf das Facelift das Fiat 850 Sport Coupe sowie den Fiat 850 Sportspider.
Sport Coupe:
Genau drei Jahre nach seinem Debüt auf dem Genfer Salon 1965 feierte das neue Sport Coupé an gleicher Stelle Premiere. Die Sport Version verfügte über einen Sportmotor und eine Hubraumerhöhung von 843ccm auf 903ccm. Der optimierte Motor lieferte 52 statt nur 49 PS.
Aus den 2 Lampen vorne wurden 4 Scheinwerfer und die Blinker sind in den Stoßstangen, jetzt mit Hörner, integriert. Das Heck wurde kantiger und mit Zierleisten versehen. Um das Heck noch sportlicher erscheinen zu lassen, hat Fiat hinten 2 zusätzliche Rückleuchten integriert. Aus dem Fiat 850 Schriftzug wurde das Fiat 850 Sport Emblem.
Im Innenraum strahlte jetzt ein Sportlenkrad in Holzoptik und die Armaturen wurden um ein Drehzahlmesser erweitert.
1971 im Frühling wurde das Sport Coupe zur dritten Serie weiterentwickelt. Zu den Änderungen gehörten vorne vier gleich große Scheinwerfer und ein anders gestaltendes Frontblech mit angepassten Kotflügeln.
Sport Spider:
Gleichzeitig mit dem Coupe wurde auch aus dem Spider der Sport Spider. Dieser wurde wie sein Vorgänger vom Designstudio Bertone entworfen und auch im Bertone Werk produziert. Auch der Sport Spider erhielt den leistungsgesteigerten 52PS Motor mit 903ccm.
Die auffälligste Änderung am Sport Spider waren die senkrecht stehenden Scheinwerfer. Die vorderen Blinker wanderten unter die Stoßstange und waren nun nicht mehr in die Karosserie eingelassen. Das Standlicht integrierte man in die Hauptscheinwerfer. Die Stoßstangen bekamen vorne und hinten Hörnchen aufgesetzt. Das geriffelte Alu Blech zwischen den Rücklichtern, wurde ersetzt durch ein in Wagenfarbe lackiertes Stahlblech. Dieses trug den Schriftzug “FIAT 850 Sport”.
Fiat 850T
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1964 präsentierte Fiat den Fiat 850T als Nachfolger für den Fiat 600T
Der Mitte 1964 vorgestellte und ab 1965 im OM Werk Suzzara produzierte Fiat 850 T war ein Mini-Transporter, der den Fiat 600T ablöste. Es gab ihn als Lieferwagen Furgonetta mit – oder ohne Hochdach. In der Luxusausführung gab es den Kleinbus als „Familiare mit Doppelscheinwerfer. Im Jahr 1967 folgte ein weiteres Modell mit Pritsche, der Fiat 850T Coriasco. Der Motor war zunächst vom Fiat 850 N übernommen worden. Ab 1970 wurde der Hubraum auf 903cm³ erhöht, wobei die Leistung bei 34 PS beibehalten wurde.
Lombardi Grand Prix
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Francis Lombardi produzierte ab 1959 Fahrzeuge in kleinen Stückzahlen auf Basis kleinerer Fiat Modelle u.a. Fiat 500, 600 und 850.
Zu ihnen gehörte der Lombardi Grand Prix, ein zweisitziger Sportwagen mit einer von Giuseppe Rinaldi entworfenen Karosserie, der die Technik des Fiat 850 verwendete. Besondere Merkmale des Wagens waren seine niedrige Nase und die bei späteren Modellen verschließbaren Lamellen der Motorhaube. Das 150 km/h schnelle, zumeist in auffälligen Farben lackierte Auto wurde von 1968 bis 1972 verkauft. Es gab den Grand Prix als Coupé ab 1968. Der Grand Prix war eng mit dem Abarth Scorpione verwandt, er wurde außerdem in einer leicht abgewandelten Version von Otas angeboten. Die technische Basis des Lombardi 850 Grand Prix stammte vom Fiat 850 Coupe. Fahrwerk und insbesondere der Motor waren Fiat-Standard-Teile. Mit 843 ccm und 47 PS bei 6’400 U/min war die Antriebsseite im Heck des Fahrzeugs nicht besonders üppig ausgefallen.
So fielen denn auch die Fahrleistungen nicht besonders berauschend aus. 16,7 Sekunden brauchten die Tester der Zeitschrift Auto Motor und Sport für den Sprint von 0 bis 100 km/h im Jahr 1970, als Höchstgeschwindigkeit ermittelten sie 153,8 km/h.
Damit ließ sich zwar die Fiat-Konkurrenz in Form des 850 Coupé im Rückspiegel behalten, nicht aber ein Opel GT oder ein VW-Porsche 914, die zum Beispiel in Deutschland nur unwesentlich mehr kosteten, aber fast mit der doppelten Leistung aufwarten konnten.
Allerdings gab es für Leistungsfetischisten Alternativen. Bei Carlo Abarth konnte man im selben Anzug einen wesentlich leistungsstärkeren Motor bestellen. Dieser stammte aus dem Fiat 124, wies einen vergrößerten Hubraum von 1’280 cm3 auf und leistete mit Weber-Vergasern immerhin 75 PS. Dann hieß der Wagen allerdings Abarth 1300 Scorpione und kostete rund 30% mehr als die Lombardi-Variante (also anstatt DM 11’450 immerhin DM 14’421, respektive anstatt 11’900 rund 14’600 Franken).
Als Abarth Scorpione SS erhielt der Sportwagen dann auch noch das rennsportlich erprobte Fahrwerk des Abarth 1000 TC Radiale und bewegte sich damit besonders leichtfüßig um die Kurven.
Moretti 850 Sportiva
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Der Fiat Moretti Sportiva ist ein kleines Coupé, das von 1967 bis 1971 von der Moretti Motor Company auf Basis des Fiat 850 hergestellt wurde. Es basierte auf dem Motor und dem Fahrgestell eines Fiat 850 Coupe.
Der 1965 auf dem Turiner Autosalon vorgestellte Sport war Morettis letztes Auto, dass über die übliche Auswahl an Sitzfarben hinaus angepasst werden konnte. Je nach Geschmack des Käufers gab es die Möglichkeit für die damalige Zeit prestigeträchtige Ausstattungs- und Ausstattungsvarianten zu erhalten. Der Sport wurde ursprünglich als Zweisitzer-Coupé angeboten, wurde aber auch als Cabrio erhältlich. Der ursprüngliche Sport hatte Doppelscheinwerfer, obwohl ein Händler aus der Schweiz zwei Sportarten mit Quad-Scheinwerfern ausgestattet hat, um dem noch nicht erhältlichen Fiat Dino zu ähneln.
Der Sport wurde ursprünglich mit einem 843-cm³-Motor angeboten, der rund 47 PS (35 kW) bei 6.000 U / min leistete. Aufgrund des aerodynamischen Profils war es notwendig, das Reserverad horizontal im vorderen Gepäckraum zu montieren und es vollständig einzunehmen. Deshalb mussten die Designer zwischen den Sitzen und dem Motorraum einen Kofferraum aus einem steifen Stoff schaffen. Das Fehlen von Rücksitzen wurde nicht von allen Käufern begrüßt, dann stellte im darauffolgenden Jahr Moretti den S4-Viersitzer vor.
Etwa 300 Exemplare des Sports wurden in verschiedenen Formen hergestellt, etwa 52 Exemplare des Moretti Sportiva. Der Grundpreis für den Moretti Sport im Jahr 1967 betrug 1.095.000 Lira, der mit Personalisierung auf fast zwei Millionen Lira steigen konnte. Im Vergleich dazu hatte der luxuriösere und modernere Fiat 124 im selben Jahr einen Listenpreis von 1.035.000 Lire.
Vignale 850
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Bei Carozzeria Alfredo Vignale Turin entstanden die ersten Karosserien, unter anderem auf Basis Fiat. Lange Jahre bestand das Hauptgeschäft von Vignale darin, Kleinserien sowie Sonderausstattungen von Verschiedenen Plattformen von Fiat unter dem Namen Vignale zu produzieren.
Der Name Vignale gehört zu denen, die man nicht so oft liest und hört wie beispielsweise Bertone oder Pininfarina. Der Versuch, auf Dauer eine eigene Marke zu etablieren hatte leider keinen Erfolg.
Das Vignale Coupe,ein von Michelotti entworfenes Coupe auf Basis des Fiat 850 Special mit 47PS ist heute sehr selten! Auch der Vignale Spider 850 wurde von Michelotti entworfen. Beide Modelle wurden von 1964 bis 1969 in der Turiner Manufaktur gefertigt. Viele Karosseriebauunternehmen, so auch Vignale, gerieten Ende der 60er Jahre in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Die Massenproduktion machte den kleinen produzierenden Firmen zu schaffen. Alfredo Vignale verkaufte seine Firma 1969 an die Carrozzeria Ghia.
Fiat 133
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Anfang 1974 erschien der 133 als Nachfolger des Fiat 850, von dem auch die Bodengruppe und der Motor stammen. Die Karosserie entsprach dem Stil des Fiat 126, war aber größer und enthielt im Gegensatz zu dem aus dem Fiat Nuova 500 entwickelten 126 einen wassergekühlten Motor.
Der im Heck längs eingebaute Vierzylinder-Reihenmotor mit 843 cm³ Hubraum wurde mit einem Viergangschaltgetriebe kombiniert und in drei Leistungsvarianten angeboten, als „Normal“ (DG) mit einer Leistung von 34 PS (25 kW) bzw. als „Super“ (DB) mit 37 PS (27 kW) und erhöhter Verdichtung. Diese Modelle hatten vorn wie hinten Trommelbremsen.
Für den spanischen Markt wurde noch eine weitere Version mit Doppelvergaser und vorderer Scheibenbremse angeboten. Dieses Especial genanntes Modell hatte 47 PS (35 kW) bei 6400/min, damit erreichte es eine Höchstgeschwindigkeit von 135 km/h. Ebenfalls für den spanischen Markt gab es zwei Ausstattungsvarianten, den Normal und Especial mit normaler Karosserie und den Lujo, bzw. Especial Lujo mit vergrößerten Stoßfängern vorn und hinten, bzw. Plastikblenden an der Front und am Heckblech.
In Deutschland und anderen Ländern kam das in Spanien gefertigte Modell 1975 als Fiat 133 auf den Markt und wurde ausschließlich in der 25-kW-Version angeboten. Da Seat zu dieser Zeit mit dem Fiat-Konzern verbunden war und noch kein eigenes Vertriebsnetz besaß, konnte man auch andere Seat-Modelle bei einem Fiat Händler bestellen. 1980 wurden die letzten Neufahrzeuge in Deutschland zugelassen.
Siata Spring 850
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Giorgio Ambrosini gründete das Unternehmen Siata, Società Italiana Applicazioni Trasformazioni Automobilistiche 1927 in der Fiat-Stadt Turin, um hauptsächlich Fiat Fahrzeuge zu tunen. Der Siata Spring ist ein für die damalige Zeit ungewöhnlicher kleiner Roadster, der 1967 als „Spaßmobil“ gedacht war. Mit Entwicklung und Bau des Siata Spring eröffnete der Autobauer 1967 quasi das neue Marktsegment „Funmobil“. Das Chassis des Springs basiert auf dem Fiat 850 mit Heckmotor. Die Karosserie ist eine Eigenentwicklung aus dem Hause Siata.
Der Siata Spring ist ein kleiner zweisitziger Roadster, in Italien Spider genannt und wartet mit ein wenig abstrahierten und eigenwillig umgesetzten Stilelementen der 1930er Jahre auf, ohne dass ein konkretes Modell als Vorlage erkennbar gewesen wäre. Seitlich des mächtigen und verchromten Kühlergrills, befinden sich die geschwungenen vorderen Kotflügel mit zwei freistehenden Scheinwerfern. Angetrieben wurde der Sportwagen von einem Vierzylinder-Reihen-Viertaktmotor mit 843 ccm Hubraum und 37 PS. Es handelt sich um den Motor, der auch im Fiat 850 S verbaut war. Der Siata Spring war das erste europäische in Serie produzierte Fahrzeug im Retrolook.
Der Siata Spring wurde von 1967 bis 1970 produziert. Das Fahrzeug hatte durchaus Erfolg in europäischen Ländern. In den ersten 6 Monaten wurden allein in Deutschland über 600 Fahrzeuge verkauft. Das war ein Indiz dafür, dass die Idee eines „Funmarktes“ durchaus Zukunftspotenzial hatte. Trotz der Erfolge mit dem Spring stellte Siata 1970 seine Fahrzeugproduktion gänzlich ein. Das 1971 neu gegründete sardische Unternehmen Orsa (Officine Realizzazioni Sarde Automobili SpA) mit Sitz in Cagliari übernahm daraufhin die Produktion des Siat Spring, allerdings unter dem neuen Namen Orsa Spring Speciale. Bis 1974 entstanden angeblich einige hundert Fahrzeuge die exportiert wurden. Die Zahlen sind allerdings nicht belegt. Orsa hatte für 1975 noch ein weiteres Fahrzeugprojekt angekündigt, das aber nicht mehr realisiert wurde.
Fiat 850 Francis Lombardi Lucciola
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Carlo Francesco „Francis“ Lombardi war ein in Vercelli ansässiger italienischer Automobilhersteller, der in erster Linie Großserienfahrzeuge von Fiat abwandelte. Neben diesen Sonderaufbauten entstanden bei Lombardi auch einzelne Modelle mit vollständig eigenständiger Karosserie.
Wie schon in den 50iger Jahren bedienten sich verschiedene italienische Karosseriefirmen den Fahrgestellen von FIAT, um darauf ihre eigenen Kreationen zu verwirklichen. So auch Francis Lombardi, der eine 4- türige Limousine aufbaute, den „Lucciola quattro Porte“. Als Basis nahm man die 1964 vorgestellte Fiat 850 Berlina. Vom „Lucciola“ 1ª Serie PROTOTYPE wurde nur ein einziges Exemplar gebaut.
Die Planung und Fertigung zur zweiten Version des FIAT 850 Francis Lombardi „Lucciola“ 4-Porte wurde 1966 begonnen und die Fahrzeuge in Vercelli, ca. 80 Kilometer vom FIAT Werk in Turin entfernt, größtenteils von Hand hergestellt. Für die zweite Auflage des Lombardi „ Lucciola“ wurde eine völlig neu gezeichnete Seitenlinie entworfen. Die Dachline wurde begradigt damit die hinteren Türen höher gebaut werden konnten. Dadurch war auch eine Neugestaltung der Heckbereiches notwendig geworden, mit großer steil stehender Heckscheibe und Stufenheck mit einer längeren Motorhaube. Dazu bediente man sich eines rollbaren Chassis der FIAT 850 Berlina und ab Januar 1967 konnten die ersten Exemplare an die Kunden ausgeliefert werden.
Es wurden von der Version „N“ (ca. 700 Stück) und vom „Special“ (ca. 180 Stück) gebaut. Die geringe Stückzahl ist wohl auch dem relativ hohen Preis von 920.000 Lire für den „N“ geschuldet. In der Aufpreisliste für den „Special“ standen (Gürtelreifen 10.000 Lire, verstellbare Rückenlehnen 6.000 Lire, „Holz“lenkrad und schwarzer Armaturenträger 13.000 Lire, Autoradio 6.500 Lire, Metalliclackierung 23.000 Lire). Eine serienmäßige Fiat 850 Berlina N war schon für 755.000 Lire zu haben.
Wie beim FIAT 850 „Berlina N“ gibt es bei der ersten gebauten Charge nur Trommelbremsen rundum und die geringere Motorisierung mit 843 cm³ und 34 PS, was für eine Höchstgeschwindigkeit von 127 km/h ausreicht. Die Abmessungen des Lucciola in mm: Länge 3575, Breite 1425, Höhe 1345, Leergewicht 670 kg, zul. Gesamtgewicht 1070 kg, Bereifung: 5.50 – 12 oder 145 R 12.
Lombardi produzierte zwischen 1947 und 1974 mehr als 47.000 Fahrzeuge. Zu den erfolgreichsten Umbauten Lombardis gehörte auch die Baureihe „Lucciola“.